Ein ausgezeichneter Führungsstil bedeutet auch ein ausgezeichnetes Ergebnis
2019 schockte der Engagement-Index von Gallup die deutschen Unternehmen, besonders die Vorstände und Manager. Denn der volkswirtschaftliche Schaden von schlechter Führung beläuft sich jährlich auf eine Summe von unschlagbaren 122.000.000.000 Euro!*
Alles wird innovativer, freier und moderner – da benötigt man doch keine echte Führung mehr. Im Gegenteil, durch immer flacher werdende Hierarchien, treten ganz neue Schwierigkeiten auf. New Work, Teambuilding, Potentialanalysen und Entwicklungen der Mitarbeiter werden immer drängender, so auch die Digitalisierung bekannter Unternehmensprozesse. Zudem kommt noch der Generationenkonflikt (siehe Artikel Generationen) hinzu, denn erstmals arbeiten 5 vollkommen unterschiedliche Altersgruppen in deutschen Unternehmen zusammen.
Angestellte zu „befähigen“ kann unlängst schwieriger sein als zu „befehlen“. Dennoch hat beides seine Berechtigung in der Wirtschaft, aber stets unter der Prämisse „quo vadis?“.
I Schneller Gewinn vs. Entwicklung
Es gibt zwei Arten von Führungskräften mit unterschiedlicher Effektivität im Kontext der jeweiligen Unternehmenskultur. Zum einen sind es die aufgabenorientierten Vorgesetzten, denen es wichtig ist, dass gewohnte Prozesse bestmöglich zur schnellen Generierung von Gewinnen umgesetzt werden. Sie handeln eher im Rahmen einer kurzfristigen Effizienz. Die andere Seite beschreitet den Weg der Personalorientierung (siehe Artikel Empathie). Ihnen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter sich entwickeln können, zufrieden sind und weniger unter Stress leiden. Besonders in der heutigen Zeit ist der Begriff Resilienz (siehe Artikel Resilienz) unabkömmlich.
Im internationalen Vergleich hebt sich die deutsche Führungskultur durch hohe Leistungs- und Zukunftsorientierung hervor, aber auch durch ein großes Unsicherheitsvermeidungsdenken. Laut Globe (Global Leadership and Organizational Behavior Effectiveness) landet Deutschland auf einem der letzten Plätze, wenn es um Humanorientierung geht. Sprich, Manager erwarten bei herausragenden Führungskräften noch nicht einmal eine gewisse Sozialkompetenz im Umgang mit Mitarbeitern.*
Unterschiedliche Universitäten sichteten über 37.000 Bewertungen auf der Plattform Kununu und bestätigten das Bild über deutsche Führungskräfte. So gaben 85% der Mitarbeiter an, dass sie unter toxischer Führung litten.
Sind diese Probleme Führungskräften bewusst?
II Der blinde Spiegel
Eine Studie von StepStone zeigt, dass oftmals Realitäten verkannt werden:
- 97% der Führungskräfte gaben an, dass sie bei Problemen immer ansprechbar wären, so sahen es auch 56% der Mitarbeiter.
- 97% der Führungskräfte glaubten, dass sie hilfreich bei der Fehleranalyse seien, das bestätigten aber nur 60% der Mitarbeiter.
- 97% waren der Meinung, dass sie ihren Angestellten ausreichend Anerkennung für ihre Leistungen zollten, allein 57% der Mitarbeiter sahen es ebenfalls so.
*Man sollte natürlich nicht nur auf Studien vertrauen, am Ende ist es bloß reine Mathematik, die sich selbstverständlich nicht auf alle menschlichen Details stützen kann. Aber sie sind dennoch ein Schemen im Milchglas, welcher grundlegendes erkennen lässt.
III 6 Richtige + Zusatzzahl
Beleuchten wir kurz wichtige moderne Führungstypen, vielleicht erkennen Sie sich ja wieder.
1. Der Patriarch
- Fokus auf Leistung bestimmt
- klare Vorgaben
- unterstützend
- kompromisslos
- Fachmann
2. Der Echte
- offen & transparent
- verlässlich
- Wunsch nach Balance
- leicht erreichbar
- Fokus auf Menschlichkeit
- empathisch
3. Der Macher
- setzt Maßstäbe/Erwartungen
- Fokus auf Ergebnisse
- Mentor und Leitbild
- strategisch
- geringe Fehlerquote
- vertrauensvoll
4. Der Berater
- Fokus auf Teamentwicklung
- kreativ & innovativ
- fördernd
- empathisch
- vertrauensvoll
- hohe Ergebnisqualität
5. Der Bestimmer
- Anführer & Problemlöser
- produktiv
- klare Strukturen
- bestimmend
- tonangebend
- zwingend
6. Der Gemeinschaftliche
- Fokus auf Teammeinung
- Bündelung von Wissen
- befähigend
- Regel- & Prozessorientiert
- kollektivistisch
- kommunikativ
7. Der Fusionär
- Fokus auf Einheit
- kommunikativ
- wissbegierig
- loyal
- selbstlos
- kollektivistisch
Haben Sie sich in einem dieser Typen wiedererkannt oder denken, dass jene Führungspersönlichkeiten für Ihr Unternehmen einen unvergleichlichen Aufschwung bedeuten würde? Potentialanalysen und Profiling helfen Ihnen, genau diese Arten von Menschen aus Ihrem Mitarbeiterstamm zu finden und entsprechend zu fördern.
Denn die Zukunft naht und mit ihr neue Generationen, Strukturen und grandiose Möglichkeiten.
Quellen:
- https://www.gallup.com/de/engagement-index-deutschland.aspx
- https://www.stepstone.de/Ueber-StepStone/wp-content/uploads/2019/03/StepStone_Erfolgsgeheimnis-Team.pdf
- https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article178370014/Unternehmensfuehrung-Deutschland-braucht-eine-neue-Fehlerkultur.html
- https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/CCC/24_02_2020_BSt_ID876_Fuehrungskraefte-Radar_layout_V4.pdf
- https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article206192647/Mitarbeiterzufriedenheit-Nur-jeder-zweite-Deutsche-geht-gern-zur-Arbeit.html
- https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article229598974/Ein-Headhunter-rechnet-mit-Deutschlands-Fuehrungs-Elite-ab.html
- https://senioradvisory.eu/wp-content/uploads/2020/07/016_2019_Metastudie.pdf/