Eines vorweg: Wer unter hartnäckiger Erschöpfung leidet, tut gut daran, seine Beschwerden mit einem Arzt zu besprechen, um behandlungsbedürftige Ursachen auszuschließen.
Wenn aber gesundheitsbezogene Erklärungen ausscheiden, lohnt es sich, den Urlaub und, allgemeiner, die eigene Freizeitgestaltung unter die Lupe zu nehmen. Die Regenerationsforscher Newman, Tay und Diener stellten nämlich im Rahmen einer Metastudie fest, dass eine nachhaltige Erholung vor allem von sechs Elementen abhängt, die sich unter dem Akronym „DRAMMA“ zusammenfassen lassen.
Das DRAMMA-Modell
Was macht also eine erholsame Freizeit aus? Wir wollen die Kriterien im Einzelnen betrachten.
#1: D wie Detachment (Ablösung, Losgelöstheit)
Wer sich erholen möchte, muss zuerst einmal abschalten. Checken Sie auch am Strand regelmäßig Ihre Inbox, sind Sie ständig erreichbar oder kreisen Ihre Gedanken immerzu um die Arbeit? Dann kann Ihr Stresslevel nicht einmal im Urlaub oder nach Feierabend auf seine Baseline absinken, denn dafür ist es essenziell, sich geistig von seinen Arbeitsaufgaben zu lösen und auch einmal nicht erreichbar zu sein. Also setzen Sie Grenzen!
Eine Langzeitstudie an 279 deutschen Beschäftigten zeigte übrigens: Unter den sechs Faktoren ist die Detachment-Komponente am Wichtigsten für den Spannungs- und Stressabbau.
#2: R wie Relaxation
Im DRAMMA-Modell zielt der Begriff „Relaxation“ vor allem auf den physischen Aspekt der Entspannung. Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe – oder auch erholsame Bewegung als Ausgleich zum Arbeitsalltag. Die Relaxation-Komponente ist wichtig für die physische Erholung, die Lebenszufriedenheit und verschiedene Gesundheitsaspekte.
#3: A wie Autonomie
Eine erzwungene Pause ist nicht halb so befriedigend wie eine Auszeit, für die wir uns selbst entschieden haben und die wir frei nach unseren eigenen Wünschen bestimmen können.
#4: M wie Mastery
Egal, ob Sie im Urlaub einen Segelkurs belegen oder nach Feierabend japanische Schriftzeichen studieren: Wer etwas Neues lernt und selbst gewählte Herausforderungen bewältigt, hat mehr von seiner Freizeit. Das Erlebnis, neue Fertigkeiten zu meistern erhöht nachweislich das subjektive Wohlbefinden und steigert damit den Erholungseffekt.
#5: M wie Meaning
Erholung muss nicht bedeuten, reglos auf der Couch dahinzuvegetieren. Die Regenerationsforschung zeigt sogar, dass sinnhafte Tätigkeiten eine wichtige Rolle für unsere Erholung spielen. Zudem sind sie in der Lage negative Emotionen zu dämpfen.
#6: A wie Affiliation (Verbundenheit, Zugehörigkeit)
Für eine rundum erholsame Freizeit fehlt noch eine Zutat: Als ‚soziale Tiere‘ brauchen wie das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein. Treffen mit Freunden und Familienmitgliedern fördern Ihr Zugehörigkeitsgefühl und helfen Ihnen dabei, Ihre mentalen Akkus wieder aufzuladen.