Mehr als zwei Jahre hatte uns die Corona Pandemie fest im Griff. Was mit einer Lungenentzündung in China begann, mauserte sich zu einer weltweiten Krise in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Zwischenmenschliche Interaktionen jeglicher Art mussten beschränkt oder umgeleitet werden, so auch in der Arbeitswelt.
Durch den personellen Zusammenbruch wurden Missstände der Wirtschaft aufgedeckt und verschlimmert, gewohnte Arbeitsprozesse und Dienstleistungen konnten nicht mehr oder nur zu einem geringen Teil ausgeführt werden. Nach Bericht des Instituts für deutsche Wirtschaft, kostete die Pandemie und deren Maßnahmen bisher 350 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung.*
Die Globalisierung ist am Ende – endlich? Aufgrund gekappter Lieferketten und strukturellen Einbrüchen bei Import-Ländern, konnten benötigte Produktionsteile und Zuarbeiten nicht in ausreichender Menge bereitgestellt werden.*
Doch nicht bloß die Wirtschaft zerbricht, auch der Mensch.
I Mentaler Exitus
Die Max-Plank-Gesellschaft hat unlängst eine Studie über die psychische Gesundheit in Zeiten von Corona veröffentlicht, in der eine große Anzahl von Berlinern befragt wurde, wie sie die Pandemie und Lockdowns erlebt haben und welche Auswirkungen es auf ihr Leben hatte. Dabei wurde festgestellt, dass Personen sich im zweiten Lockdown im März 2021 viel gestresster, ängstlicher und depressiver fühlten, als ein Jahr zuvor. Der soziale Zusammenhalt sank erheblich durch die Maßnahmen.
Jüngere Menschen, insbesondere Frauen litten am stärksten unter den Einschränkungen.*
Die Motivation am Arbeitsplatz sinkt drastisch.
Etwa 58% der befragten 18-30-jährigen gibt an, dass ihre Arbeitsmotivation sich stark durch Covid-19 verändert hat. Besonders das Home-Office ist für junge Arbeitnehmer abträglich. Viele gehen davon aus, dass sie weniger von ihren Vorgesetzten wahrgenommen und somit schlechtere Chancen für eine Beförderung haben.*
92% der Experten erwarten eine komplette Auflösung bekannter Arbeitsstrukturen, hin zu mehr virtuellem Arbeiten.Quo vadis, Wirtschaft?
II Ein verschleppter Genickbruch?*
Bertelsmann Stiftung berichtet von dem langerwarteten Erwachen der Digitalisierung in Deutschland. Weitaus mehr digitale Dienstleistungen und Kundenkommunikationskanäle sollen zum Einsatz kommen. Dies bedeutet ein Umdenken gewohnter Arbeitsprozesse in der Führung und am Mitarbeiter. Dreiviertel der Beschäftigten wollen eine Digitalisierung, doch jeder Zweite fürchtet sich davor. *
Etwa 58% der befragten Geschäftsführer und Vorstände gaben an, dass ihr Unternehmen im Bereich Digitalisierung stark hinterherhinkt. Erschreckend ist, dass nur rund jeder dritte Konzern eine allumfassende Strategie hat, um die Probleme der fortschreitenden Technisierung zu erfassen und zu lösen.*
Dies ist nur ein Faktor, welcher durch Covid-19 aufgeworfen wurde. Wirtschaftsexperten erwarten eine Auflösung des bekannten Büroalltags, hin zu einer Balance virtueller und physisch präsenter Arbeitskultur.
44% der befragten Angestellten denken, dass sich die Führung von Kontrolle hin zu Vertrauen wandeln wird – eine drastische Veränderung für traditionell aufgestellte Unternehmen.
Der Sturm Corona hatte der Wirtschaft stark zugesetzt und den Staub vertrockneter Prozesse aufgewirbelt. Am Ende steht, möchten wir die Scherben nur zusammenkehren und mit Kleister wieder kitten oder unsere Unternehmen in die neue Zukunft führen und der Verpflichtung den Mitarbeitern gegenüber gerecht werden?
Quellen:
- https://www.presseportal.de/pm/119329/4971867 (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/betriebliche-arbeitswelt-digitalisierung/projektnachrichten/die-auswirkungen-der-corona-krise-auf-die-arbeitswelt (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-wirtschaft-deutschland-101.html (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-nach-corona-kommt-die-deglobalisierung-30379.htm (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://www.mpg.de/17827206/psychische-gesundheit-corona (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://industrie.de/arbeitswelt/digitalisierung-studie-bitkom-2020/ (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://f.hubspotusercontent20.net/hubfs/8708629/Gated%20Content/Experis%20-%20Whitepaper%20-%20Digital%20Workspace_DE2.pdf?utm_campaign=Digital%20Workspace&utm_medium=email&_hsmi=109390425&_hsenc=p2ANqtz–uX46yd0OWsRiatCmaqxK-51W9eJE7nZEn-PpH22tCOUSXMQCXfgX6H8iCuIrieqVaiEXVJ9d-HaV2YcQ-CVi6RKr4-g&utm_content=109390425&utm_source=hs_automation (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)
- https://unternehmer.de/studie/240050-generationskonflikt-am-arbeitsplatz-studie (zuletzt: 16.03.2022, 10:45)